Wir wollen eine Schule leben,

die offen, freundlich, entwicklungsfähig

und partnerschaftlich ist.

Wir stellen die fachliche Ausbildung

und die persönliche Entwicklung

der Schülerin/des Schülers in

den Mittelpunkt unserer Arbeit.

Wir legen Wert auf verantwortliches

Handeln, Toleranz und Fairness.

Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler

befähigen, Verantwortung im Lernen und

Handeln für sich und andere zu übernehmen.

„Green New Europe“

Kann die EU das Klima retten? Dieser Frage ging Journalist und Historiker Ingo Espenschied vor begeistertem Publikum nach.

„Schön, Sie wieder einmal bei uns an der BBS Wechloy zu Gast zu haben!“, begrüßte Schulleiter Oliver Pundt. „Ihre Vorträge, von denen wir schon einige hören konnten, sind immer hochinteressant und hervorragend im DOKULIVE Format aufbereitet.“

2019 verkündet Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Union, den sogenannten Green Deal. Mit einem milliardenschweren Programm (1 800 Mrd.) will die EU bis 2050 klimaneutral werden. Kann das gelingen? Ist das nur eine Absichtserklärung oder gibt es konkrete Maßnahmen, mit denen dieses ambitionierte Ziel erreicht werden kann?

Bevor er diese Frage beantwortet, gab Ingo Espenschied zunächst einen historischen Abriss zur Klimapolitik. Von dem Beginn der industriellen Revolution über die erste inoffizielle Klimakonferenz 1979 in Genf bis zum Pariser Abkommen 2015 und zuletzt dem Klimagipfel 2019 in Glasgow spannte Espenschied den Bogen. Der Öl-Schock Anfang der 70er Jahre mit autofreien Sonntagen und die Gründung von Umweltorganisationen und einer neuen Partei, Die Grünen, waren weitere – natürlich nicht die einzigen – Meilensteine  auf dem Weg zur heutigen Klimapolitik.

„Fünf Punkte sind es m.E., die über das Gelingen entscheiden werden. Wir müssen schnell und effizient sein, interdisziplinär arbeiten, die Menschen mitnehmen und global handeln. Der Klimawandel macht vor Landesgrenzen nicht halt.“, erläuterte Ingo Espenschied. Gerade der letzte Punkt sei überaus wichtig. Deutschland allein mit seinen 82 Millionen Einwohnern habe wenig Gewicht, die EU mit ihren 460 Millionen schon deutlich mehr.

„Mit den Maßnahmen in den vier von insgesamt neun Bereichen: „Saubere Energie“, „Gebäude und Renovierung“, „nachhaltige Mobilität“ und „Klimaschutz“ liefere die EU Konkretes, um das Ziel „Klimaneutralität bis 2050“ tatsächlich zu erreichen.“, beantwortete der überzeugte Europäer die eingangs gestellte Frage. „Die digitale Revolution haben wir verpasst. Hier beim Klima könnten wir vorne mit dabei sein!“

Schulleiter Pundt dankte für den extrem interessanten Vortrag und rief das Publikum auf: „Machen Sie mit! Vielleicht ist ein Green Deal auch hier an der Schule möglich. Kommen Sie ins Gespräch, untereinander, mit der SV, dem Kollegium!“

Im Anschluss konnten die Schüler*innen Fragen stellen. Auf die erste nach mangelnden Konsequenzen antwortete der Espenschied, dass es innerhalb der EU Sanktionsmechanismen gäbe, innerhalb der UNO jedoch tatsächlich nicht. Ein Schüler merkte an, dass mit der Angst vor dem Klimawandel Geschäfte gemacht würden. Die Debatte sei eine sehr emotionale, gab der Journalist zu, aber man müsse einen kühlen Kopf bewahren, stimmte er dem Schüler zu. Wir sollten nicht mit dem Finger auf andere zeigen, sondern bei uns anfangen, z.B. auf Plastik verzichten, forderte ein anderer. Durch das Pfandsystem und Recycling sei die Energiebilanz gar nicht so schlecht, lautete die Antwort. Aber ja, man müsse noch mehr tun. Ein weiterer Schüler stellte klar, dass er keinen Zwang akzeptiere, er wolle frei entscheiden, z.B. welches Auto er fahre, Diesel, Benziner oder Elektro und wie schnell er fahre. Darauf regte sich Widerspruch im Publikum. Eine Schülerin wandte ein, dass es in einer Gesellschaft sehr wohl sinnvoll sein könne, wenn es Regeln gäbe, an die sich alle halten müssten.

Eine spannende Diskussion, die vielleicht in dem einen oder anderen Klassenraum oder Pausengespräch weitergeführt wird.

Ein herzlicher Dank geht abschließend an Helge Peter Ippensen vom Amt für regionale Landesentwicklung, der diese Veranstaltung möglich gemacht hat, aber leider nicht anwesend sein konnte.

Wer mehr über die DOKULIVE Vorträge von Ingo Espenschied erfahren möchte, kann sich auf folgender Webseite informieren: https://www.dokulive.eu/produktionen, [2022-05-18]

Von links: Ingo Espenschied, Oliver Pundt (Schulleiter), Arno Detmers (Abt.Leiter)